Schwerpunkte unserer Ausbildung
1) Nasenarbeit
Unsere ganz besondere Leidenschaft ist die Auslastung von Hunden durch Nasenarbeit. Dem Hund Spass daran zu vermitteln ist nicht schwer, da sie für das Nasentier Hund die natürlichste aller Arbeitsweisen ist.
Das Riechhirn macht zehn Prozent des Hundehirns aus, damit kann der Hund ca. eine Million Mal besser riechen als der Mensch. Dem Reh zu folgen heisst, eine alte von einer neuen Spur sowie verschiedene Gerüche voneinander unterscheiden zu können, die Laufrichtung des Wildes zu bestimmen etc. Dies sind angeborene Fähigkeiten, die wir nutzen, fördern und fordern sollten.
Mit Nasenarbeitbietet sich jedem Hundehalter die Möglichkeit, sein Tier in jeder Altersstufe und (beinahe) jedem Gesundheitszustand auszulasten, denn sie kann mit viel Bewegung gekoppelt sein (z.B. bei der Flächensuche der Rettungshunde) oder aber auch mit sehr wenig, dafür aber mit höchster Konzentration, z.B. bei der Geruchsidentifizierung „SniffleDog“. In jedem Fall wird der Hund körperlich und geistig ausgelastet – Voraussetzung für ein glückliches, entspanntes Hundeleben. Darüber hinaus vermittelt und fördert sie Konzentration und Teamarbeit.
Grundsätzlich eignet sich jede Rasse für die Nasenarbeit. Aus den verschiedenen Einsatzmöglichkeiten und Schwierigkeitsgraden lässt sich für jedes Team, draussen oder drinnen, für gesunde Hunde oder körperlich angeschlagene das richtige Trainigsprogramm finden. Der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt. Vom Familienhund, der eine artgerechte Auslastung bekommen soll, über kranke oder alte Hunde, die nicht (mehr) laufen oder toben können, wie sie gerne möchten, bis hin zu Höchsteistungen, wie sie Diensthunde, Rettungshunde oder Spezialisten wie Parasiten- oder Schimmelsuchhunde (mehr dazu finden Sie hier) und Diabeteswarnhunde erbringen, ist alles möglich.
Besonders für jagdlich ambitionierte Hunde ist es wichtig, dass sie ein Ventil erhalten, wie sie ihre Nase sinnvoll einsetzen können und dabei Erfoglserlebnisse haben – aber eben nicht Nachbars Katze.
Man muss keine Sorge haben, dass das Jagen durch die Sucharbeit noch verstärkt wird. Im Gegenteil, korrekter Aufbau und richtiges Handling vorausgesetzt, kann man dem Hund über die gemeinsame Sucharbeit sogar beibringen, Wildspuren zu ignorieren. Dafür ist ein dementsprechender, sauberer Aufbau wichtig. Durch blosses „Futterstreuen“ wird man dieses Ziel niemals erreichen.
Die Sucharbeit der Rettungshunde ist ein eigenes, faszinierendes Kapitel. Dazu seien dazu die klassische Flächensuche genannt oder das immer beliebter werdende Trailen. Diese Arbeiten kann man ebenfalls einfach aus Spass und zur Auslastung machen (der sogenannte „Rettungshundesport“), oder tatsächlich in den Einsatz bei einer Rettungshundestaffel gehen.
Dass diese Hunde effizient und zuverlässig arbeiten ohne zu viel Energie zu verschwenden, ist gerade bei dieser lebenswichtigen Arbeit von besonderer Bedeutung. Rettungshunde dürfen ihre Energie nicht in einer ziellosen Stöbersuche vergeuden. Sie müssen ein Suchsystem beherrschen und mit höchster Motivation bei der Sache sein. Denn je ruhiger, konzentrierter und systematischer sie ihre Sucharbeit verrichten, um so sicherer kann der Hundeführer einerseits sein, dass sich im gesuchten Gebiet tatsächlich keine hilfsbedürftige Person befindet und um so länger kann der Hund andererseits den Einsatz durchstehen, da er seine Kräfte effizient einsetzt.
Allgemein kann man sagen: Hunde können immer dann für spezielle Zwecke ausgebildet werden, wenn es einen klar zu definierenden Geruch gibt, den Hunde wahrnehmen können.
Doch gibt es einen spezifischen Geruch, ist das Gesuchte für Hunde geruchlich überhaupt erkennbar? Diese Frage stellt sich immer, wenn sich neue Aufgaben für Spür- oder Warnhunde ergeben, wenn Hundeausbilder sich auf „Neuland“ begeben:
– können Hunde Krebs riechen? Die Studie in Kooperation von TEAMCANIN-Gründer Uwe Friedrich und der Lungenklinik Schillerhöhe finden Sie hier.
– kann ein Hund den Sauerstoffmangel eines Menschen erschnüffeln? Die Ausbildung von Taps, dem ersten Kardiowarnhund der Welt finden Sie hier, mehr zur Geschichte von Gabrijel unter kaempferherzen.de.
Cluj bei der Suche – Nasenarbeit fördert das selbständige Arbeiten
2) Kommunikationstraining
Eine klare Kommunikation zwischen Mensch und Hund ist Grundvoraussetzung für ein reibungsloses Zusammenleben. Hunde sind zwar Weltmeister im Interprätieren, doch wenn sich z.B. verbale Befehle und Körpersprache widersprechen, kann auch der klügste Hund nur noch raten. Oftmals ist der Hund gar nicht so „schwierig“, wie ihm unterstellt wird, denn viele Verhaltensprobleme unserer Hunde beruhen schlichtweg auf Kommunikationsschwierigkeiten und Missverständnissen.
Dafür gibt es viele Ursachen, z.B.:
- Hunde drücken sich zwar klar aus, ihr Verhalten wird jedoch vom Menschen falsch verstanden.
- Häufig übersieht der Hundeführer die feineren Signale seines Hundes ganz.
- Unser Verhalten ist aus menschlicher Sicht zwar logisch und verständlich, bedeutet jedoch für den Hund häufig etwas ganz anderes – nicht selten wird sogar das Gegenteil vermittelt wie beabsichtigt.
Die Bedeutung unseres Verhaltens, unserer Signale bzw. der unserer Hunde zu kennen und zu verstehen ist daher die Basis, damit wir richtig reagieren und uns für den Hund verständlich ausdrücken können.
Andererseits ist es natürlich wichtig, dass der Hund sich gerne auf uns konzentriert, dass ihm die Kommunikation mit uns Spass macht. Viele Hunde sind sehr „aussenorientiert“, das heisst, alles andere ist spannender als ihr Hundeführer. Dieser kann sich bemühen, betteln und locken, wie er will, der Hund nimmt es nicht einmal wahr. Durch Übungen wie Longieren, Leinenorientierung, externe Belohnung u. A. wird Spass an der Kommunikation mit dem Hundeführer vermittelt und vertieft – immer mit dem Ziel, dass das Team das Erlernte im Alltag einsetzen und integrieren kann. Denn wenn sich das Erlernte auf die Stunden in der Hundeschule beschränkt, der Mensch im Alltag jedoch in die alten Verhaltensmuster zurückfällt, „erkrankt“ der Hund am „Hundeplatzsyndrom“ (siehe unter www.teamcanin-schweiz.ch/unterricht-vor-ort/).
Longieren ist auch Spiel, Spass und körperliche Auslastung. Doch vor allem ist es ein überragendes Instrument, die Aufmerksamkeit des Hundes auf seinen Hundeführer zu konzentrieren und zu fördern. Beide Seiten lernen, einander besser zu „lesen“, zu verstehen. Der Hundeführer lernt, sich körpersprachlich präziser auszudrücken und den Hund auch auf Distanz zu leiten.
Darüber hinaus bietet diese Arbeit ganz besonders die Option, gezielt Probleme anzugehen – angefangen bei Leinenaggression, um überdrehten „Kängurus“ Ruhe zu vermitteln, desinteressierte Hunde zu motivieren bis hin zur Desensibilisierung ängstlicher Hunde – Longierarbeit ist unschlagbar flexibel.
Spass an der Kommunikation für Mensch und Hund – nicht nur in der Hundeschule, sondern bitte auch im Alltag.